Endlich ein tragfähiges Geschäftsmodell für den Nachrichtenmarkt im Internet

Der Markt für die Verbreitung von Nachrichten über das Internet hat noch nicht sein Geschäftsmodell gefunden. Ein Blockchain-basiertes Ökosystem soll das jetzt ändern.

Zug der Medien in das Internet

In den letzten Jahren hat es die Filmindustrie geschafft, wirtschaftlich tragfähige Verfahren für die Verbreitung von Videos über das Internet im Markt zu etablieren. Die Filmindustrie brummt. Sie findet ihre Kunden zugleich im Kino und auf dem heimischen Bildschirm.

Eben dies gelang auch der Musik-Industrie. Deren Streaming-Dienste sind wirtschaftlich lebensfähig. Dem stehen gelegentliche Störungen des neuen Friedens nicht entgegen. Souverän zeigt sie sich in viele Richtungen offen und lässt sich sogar wieder auf den Retro-Trend zu richtigen Schallplatten ein.

Beide Industrien leben nicht von Rundfunkgebühren. Sie konnten beim Aufbau von neuen Ökosystemen ihre Kunden vielmehr davon überzeugen, dass die nachgefragte Qualität einen gewissen Preis wert ist. In beiden Bereichen herrscht ein globaler Wettbewerb, der die Preisbildung mit steuert.

In dem Bereich „News“ stockt es noch

Im Markt für die Verbreitung von Nachrichteninhalten hat es zwar auch eine teilweise Verschiebung vom physischen Medium Papier hin zu der Verbreitung über das Internet gegeben. Diese brachte bisher aber nur eine Schwächung des analogen Geschäfts mit Printmedien mit sich. Es gelang bisher nicht, ein wirtschaftlich tragfähiges Ökosystem zu entwickeln und bei den Kunden zu verankern.

Stattdessen bemühen sich Verlage, mit kostenlosen Nachrichtenseiten im Netz zumindest ihre Präsenz zu verteidigen. Die Einnahmen aus eingefügter Werbung und der Einrichtung von Zahlschranken vor einzelnen Nachrichten mit wahrscheinlich besonders interessantem Inhalt bleiben unzureichend. Online-Abonnements sind als die Fortsetzung von klassischen Zeitungsabonnements zwar eigentlich einleuchtend. Sie haben jedoch nicht in ausreichendem Maß Zuspruch gefunden.

Die Verbraucher haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass

  • ihnen im Internet für ihre unterschiedlichen Interessengebiete unterschiedliche Dienste zur Verfügung stehen, bei denen sie das für sie persönlich Passende einsammeln können;
  • sie die ihnen wichtig erscheinenden Inhalte gratis bekommen;
  • auch soziale Medien schnell und auf unterhaltsame Weise Nachrichten bieten.

Die neuen Konsumgewohnheiten verwischen die Unterschiede zwischen professionell erarbeiteten und amateurhaft erstellten sowie von absichtlich lancierten unzutreffenden Meldungen. Das Gemenge ist ein fruchtbarer Nährboden für „Fake News“.

Ein systemisches Risiko

Die Menschen gewöhnen sich an die Beliebigkeit von zutreffenden und unzutreffenden Nachrichten. Sie nehmen selbst ernannte „Experten“ hin. Sie setzen sich arglos der unauffälligen Macht von Meldungen aus, welche ihre Berechtigung allein aus der schnellen und massenhaften Verbreitung herleiten.

Verlage erleben sogar Angriffe mit dem Ausdruck „Lügenpresse“. Hier klingt auf erstaunliche Weise die Sprache des ‚Völkischen Beobachters‘ nach.

Nicht nur die Verlage leiden, sondern auch die Journalisten. Für deren professionelle Arbeit können sie, gelinde gesagt, nur noch auf unzureichende Vergütung hoffen. Häufig bleibt sie ganz aus.

Man bedenke, dass der unqualifizierte und willkürliche Umgang mit Nachrichten zum Kernrepertoire von Diktaturen gehört. Dort, wo man sich nicht auf die Bemühung um Wahrheit und Ausgewogenheit verlassen kann, gedeihen Gerüchte und Verschwörungstheorien. Das sind die Urformen von „Fake News“.

MulTra Screenshot 01

In eben diese Richtung erleben wir derzeit global ein Abrutschen. Das ist eine ernst zu nehmende Gefährdung. Denn eine demokratische Meinungsbildung setzt voraus, dass die Bürger sich auf Nachrichten wenigstens einigermaßen verlassen und auf unqualifizierte Berichterstattung reagieren können. Eine schlecht funktionierende Verbreitung von professionell erstellten Nachrichten ist für die Demokratie nichts weniger als ein systemisches Risiko.

Dem Risiko kommen wir nicht bei, wenn wir an alle Bürger appellieren, jetzt endlich die Online-Ausgaben der ihnen zusagenden Zeitungen und Fachblätter zu abonnieren. Es gibt keine Reset-Taste, denn die Konsumgewohnheiten haben sich unumkehrbar in neue Richtungen entwickelt.

Auf der grünen Wiese

Wenn es den Verlagen bisher nicht gelungen ist, ein wirtschaftlich tragfähiges Ökosystem für die Verbreitung von Nachrichten über das Internet einzuführen, ist das ein Anlass, hierüber mit etwas Abstand nachzudenken.

Wenn wir das benötigte Geschäftsmodell als Bauvorhaben auf der grünen Wiese zu verwirklichen hätten, welchen Anforderungen sollte es dann gerecht werden?

Das neue Ökosystem sollte

  • leicht zu benutzen sein
  • ein angenehmes Nutzungserlebnis verschaffen, auch spielerisch
  • die Verbreitung von fachgerecht recherchierten Nachrichten begünstigen
  • den Lesern das Finden von sie interessierenden Nachrichten leichtmachen
  • lernen, welche Themen für den Leser besonders wichtig sind
  • lernen, welche Nachrichtenmedien der Leser besonders schätzt
  • dabei auch weniger bekannten Nachrichtenmedien eine Chance geben (niedrige Schranken)
  • hinsichtlich der für den Leser interessanten Gebiete keine Begrenzungen vorsehen
  • demgemäß auch zu mehreren Nachrichtenmedien führen, die den Interessen des Lesers entgegenkommen, auch wenn er sie noch nicht kennt
  • zum Weiterleiten von Nachrichten an andere Personen Anreize setzen und dies leichtmachen
  • Daten, die an Nachrichtenmedien gehen, von Anfang an immer anonymisieren, so dass nur aggregierte Informationen fließen
  • dem Leser zum Kennenlernen den versuchsweisen Zugang zu besonders hochwertigen Nachrichtenmedien bieten, die kostenpflichtig sind
  • dem Leser die freie Entscheidung darüber lassen, ob er Abonnements für kostenpflichtige Inhalte buchen möchte oder nicht.

Folgen für die Anbieter von Online-Nachrichten

Die Lieferanten von Online-Nachrichten würden durch das neue Ökosystem auf mehreren Ebenen Vorteile genießen, die sich aus dem Vertrieb von analog vermittelten Nachrichten nicht oder nur schwer erzielen lassen:

  • Qualitatives und quantitatives Verstehen der Nachfrage: Themen, Form der Darstellung, Qualität der Recherche
  • Mehr Chancen auf Zugewinne durch einen Qualitätswettbewerb, weil die Leser durch ihr Konsumverhalten auch ihre Anforderungen erkennen lassen
  • Signifikante Konversion des probeweisen Zugangs zu kostenpflichtigen Diensten in feste Abonnements
  • Verminderung der Abhängigkeit von Online-Werbung und Intermediären aus dem Bereich der Sozialen Medien
  • Möglichkeit, guten Journalisten einen angemessenen Lebensunterhalt zu verschaffen

Folgen für die Verbreiter von unprofessionell oder gar nicht recherchierten Nachrichten, Mutmaßungen und „Fake News“

Eine Welt ohne schlechte Berichterstattung wird es nie geben. Deren Volumen und Einfluss wird sich aber verringern, wenn ein neues Ökosystem für gesunde Online-Berichterstattung die genannten Anforderungen erfüllt.

Mangelhafte Berichterstattung wird:

  • keinen Zugang zu dem System haben, soweit sie über Soziale Medien operiert
  • nur über Verlage Zutritt erhalten
  • somit ihre Chancen auf die Beeinflussung von Meinungen schwinden sehen.

Lösungsansatz

Das Ökosystem der MulTra GmbH erfüllt die beschriebenen Anforderungen an ein gesundes neues Ökosystem für die Verbreitung von professionell erstellten Nachrichten. Um das System richtig laufen zu lassen, führt sie als Kraftstoff einen Token mit dem Namen MulTra Token (MTT) ein. Dieser ist in der Ethereum-Blockchain programmiert. Nutzer des Pumped-Systems können sich MTT verdienen, indem sie z.B. die MulTra-App als Anlaufstelle für das Finden von Nachrichten nutzen.

Die Nutzung des MulTra-Ökosystems ist für Verlage den Einsatz von „Kraftstoff“ wert, weil die Leser ihnen fortlaufend wertvolle Informationen für die Verbesserung ihres Angebots liefern, Zugriffszahlen auf verlagseigenen Distributionsplattformen steigern und sich an ein nachhaltiges Geschäftsmodell zur Monetarisierung von News Content andocken. Die Leser entwickeln sich so zu honorierten Content-Kuratoren.

Die MulTra Token (MTT) können die Leser alternativ auch über Kryptobörsen erwerben.

Wir unterstützen das ITO der MulTra GmbH, weil wir die Entwicklung des Pumped Ökosystems für wichtig und funktionsfähig halten. Das Team rund um den Geschäftsführer Onik Mia überzeugt uns, weil es professionell handelt und mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an die Aufgabe herangeht.

MulTra Screenshot 03

Andere ICOs benötigen üblicherweise vier bis neun Monate nach Beendigung des ICOs, um ihre Tokens auszuliefern. Dies liegt an dem Umstand, dass die Kosten für die Generierung der ICO-Token mit dem Erlös aus dem ICO selbst finanziert werden. Bis zur Auslieferung der ICO-Tokens ist der Contributor dem Risiko ausgesetzt, dass die ICO-Tokens nicht planmäßig generiert oder ausgeliefert werden können. Uns hat beeindruckt, dass das MulTra Team die von Ethereum geforderte Qualität bei der Erstellung des MTT Solidity Code und des Smart Contract in besonderem Maße gewährleisteten konnte.

Die Ethereum Community honorierte die Veröffentlichung des hochwertigen Solidity Code und des Smart Contract durch das MulTra Team, indem sie veranlasste, dass innerhalb kürzester Zeit von weltweit ca. 12.000 Peers sämtliche 1 Mrd. MTT auf der Ethereum-Blockchain gemäß dem ERC20 Standard generiert wurden. Dadurch konnte die MulTra GmbH hohe Gas-Gebühren und signifikanten Zeitaufwand sparen, welche, wie oben erklärt, mit ICOs einhergehen.

Die MulTra GmbH ist deshalb mit ihren MTT und ihrem Smart Contract nun erkennbar in der Lage, ihren ITO-Teilnehmern zu garantieren, dass sie die MTT unmittelbar nach Eingang der ETH erhalten. Damit wird das MulTra-Team den Anforderungen des Ethereum-Gründers Vitalik Buterin gerecht: Die MulTra GmbH lieferte die von Ethereum geforderte Qualität bei der Erstellung des MTT Solidity Codes sowie des Smart Contracts, und es liefert mit Pumped eine konstruktive Lösung für ein ernstes gesellschaftliches Anliegen.

Jetzt sollte es gelingen, dass der Markt für die Verbreitung von Online-Nachrichten mit denen für Filme und Musik auf eine Ebene kommt und sich dort stabilisiert.

Dr. Martin Bartels, LightFin

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