BaFin Editorial zum Thema Crowdinvesting – Stellungnahme

Christof Metz

Unter dem leicht provokanten Titel „Crowdinvesting: BaFin vergreift sich in der Wortwahl“ findet sich auf www.crowdfundbeat.de eine interessante Stellungnahme zu dem Editorial im BaFin Journal Juni 2014. Dabei geht es z.B. um die Empfehlung der BaFin, Crowdinvestoren mögen mögliche Konsequenzen ihres Investments sorgfältig abwägen und müssten sich darüber im Klaren sein, dass Angebote des Grauen Kapitalmarkts grundsätzlich Risiken bergen.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Verfasser – wie übrigens vor Kurzem auch die Präsidentin der BaFin, Dr. Elke König – zunächst mit der Mündigkeit der Bürger, die in Zeiten von Prokon von (vermeintlichen) Verbraucherschützern zunehmend in Frage gestellt wird. Anschließend beklagt der Verfasser dann die Verwendung des Begriffes “Grauer Kapitalmarkt” im Zusammenhang mit Crowdinvesting:

„Dieses Segment, in dem man als Anleger entweder der weißen Weste oder dem schwarzen Schaf begegnet, hat praktisch zwei Charakteristiken: 1. Keinerlei staatliche Finanzaufsicht und 2. Vertrieb durch unerwünschte Telefonanrufe, häufig verbunden mit kurzfristigen Hausbesuchen des Anbieters.“

Dabei weist er darauf hin, dass diese Merkmale beim Crowdinvesting nicht zutreffen. Interessant ist sein Vorschlag, als Kompromiss einen auf das Crowdinvesting zugeschnittenen Anlageprospekt vorzusehen.

Eine Antwort

  1. Meine Erfahrung mit Anlageprospekten (von der Bafin geprüft), ist zwar schon ein paar Jahre her, mein Fazit war aber, dass ein Prospekt dann zwar einer inhaltlichen Norm entspricht und das Wörtchen Risiko mehrmals auf jeder Seite steht, die wesentlichen Fragen aber nicht wirklich beantwortet werden. Und deshalb liest fast jeder nur den One-Pager und entscheidet anhand weniger Kennzahlen. (hat aber unterschrieben, den dicken Prospekt bekommen und verstanden zu haben)
    Die Risikotragfähigkeit des Investors, die Plausibilität des Geschäftsmodells, die weichen Kosten der Anlagemöglichkeit, die Erfahrung und Persönlichkeit des Managements (z.B. Sparsamkeit) im Umgang mit den Investorengeldern sind aber auch zu beachten. Es kommen also viele weiche Faktoren hinzu, und die sind m.E. entscheidend.
    Somit muss man pseudosachlichen Argumenten in den Prospekten misstrauen und den gesunden Menschenverstand einsetzen. Die Erhöhung der Kosten für eine Anlagemöglichkeit führt nicht unbedingt zu einem besseren Invest.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert